„Impfstoff für Sachsen-Anhalter:innen einsetzen – aber bitte keine Impfgrenze zwischen Magdeburg und Biederitz ziehen“
Die Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt, Katja Pähle, hat sich zur Debatte um die Beschränkung von Impfungen in Magdeburg auf Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt geäußert:
„Erstens. Für die SPD ist klar, dass der Impfstoff, der Sachsen-Anhalt zugeteilt wird, dafür da ist, die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes zu impfen – aber auch die, die hier arbeiten. Impfen soll schnell, problemlos und ohne zusätzlichen Aufwand funktionieren, das heißt wohnortnah oder arbeitsplatznah. So handhaben es auch andere Bundesländer.
Zweitens. Die Bundesimpfverordnung macht es möglich, dass Menschen sich auch in anderen Bundesländern impfen lassen und dafür weite Reisen auf sich nehmen, was im Interesse der Pandemiebekämpfung nicht sinnvoll ist. Anders als Sachsen-Anhalt halten sich viele Länder nicht an diese Regelung der Verordnung. Wir meinen, hier muss eine einheitliche Handhabung der Rechtslage geschaffen werden. Dafür muss sich Ministerpräsident Haseloff einsetzen, damit nicht das eine Land von dieser Schieflage profitiert und das andere das Nachsehen hat.
Drittens. Priorität für die Impfung der Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhalter ist richtig; allerdings habe ich kein Verständnis dafür, wenn aus der Stadtgrenze von Magdeburg eine Impfgrenze wird und – wie es derzeit geschieht – auch Bürgerinnen und Bürger aus Biederitz oder Barleben im Impfzentrum zurückgeschickt werden, obwohl sie einen Termin zugeteilt bekommen haben und impfberechtigt sind. Wir brauchen beim Impfen nicht auch noch Kleinstaaterei innerhalb Sachsen-Anhalts!
Viertens. Was es nicht geben darf, ist Impfstoff, der liegenbleibt. Die ganze Debatte dreht sich um Impfungen mit AstraZeneca, gegen die viele Menschen weiter Vorbehalte haben. Diese Vorbehalte müssen wir abbauen. Prioritätensetzungen dürfen nicht dazu führen, dass Impfstoff liegenbleibt und der Prozess der Immunisierung verlangsamt wird.“