„Wir müssen jungen Leuten nach der Pandemie einen guten Start ermöglichen“
Die Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt, Katja Pähle, geht davon aus, dass die vor Weihnachten verhängten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung über den 10. Januar 2021 hinaus fortgesetzt werden müssen. Im Vorfeld der Beratungen der Regierungschefs von Bund und Ländern am kommenden Dienstag plädierte sie dafür, im Interesse des Infektionsschutzes auch den Präsenzunterricht an Schulen nur in stark beschränktem Maße wieder aufzunehmen. Sie halte angesichts der schwierigen Lernbedingungen in diesem Schuljahr auch eine Erleichterung bei den Voraussetzungen für Schulabschlüsse für richtig, sagte Pähle, die auch Mitglied des SPD-Präsidiums ist.
Katja Pähle: „Wir starten mit widersprüchlichen Empfindungen ins neue Jahr: Einerseits gibt es – trotz einiger Startschwierigkeiten – die große Chance, mit einer konsequenten Umsetzung der Impfstrategie in einigen Monaten zu normalen Lebensbedingungen zurückzukehren. Gerade Sachsen-Anhalt hat die Impfkampagne erfolgreich begonnen. Andererseits wissen wir, dass in den nächsten Wochen noch große Disziplin bei den Kontaktbeschränkungen notwendig ist. Die Infektions- und Todeszahlen belegen, dass bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie gerade jetzt großer Zusammenhalt in der Gesellschaft gefragt ist.
Auch die Schule kann bei der Aufgabe des Infektionsschutzes nicht ausgeklammert werden. Wir können deshalb aktuell nicht zum Regelunterricht für alle zurückkehren. Jetzt müssen sich die in den letzten Monaten weiterentwickelten Möglichkeiten des online-gestützten Distanzunterrichts bewähren. Ich halte es für richtig, den Präsenzunterricht in der nächsten Zeit zeitlich einzugrenzen und ausschließlich auf die beiden Gruppen zu beschränken, für die er nicht verzichtbar ist: auf Schülerinnen und Schüler der Grundschule, für die Distanzunterricht noch nicht zielführend ist, und auf die jeweilige Abschlussklasse der weiterführenden Schulen.
Aber auch für den Schulabschluss gilt: Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Keine Schülerin und kein Schüler kann sich derzeit so auf Abitur, Real- und Hauptschulabschluss vorbereiten, wie das sonst möglich und nötig ist. Ein erleichterter Zugang und ein reduzierter Umfang der Prüfungsleistungen sind sinnvoll. Solidarität und Zusammenhalt müssen sich jetzt nicht nur im Umgang mit gesundheitlich besonders gefährdeten Gruppen erweisen, sondern auch dadurch, dass wir jungen Leuten nach der Pandemie einen guten Start ermöglichen.“