Heute hatte Gelegenheit einen der wichtigsten Akteure der halleschen Wirtschaft besser kennenzulernen: Den Pumpen- und Armaturenhersteller KSB. KSB wurde mehrfach ausgezeichnet als bester Ausbildungsbetrieb in Sachsen-Anhalt und 2021 auch als bester Ausbildungsbetrieb deutschlandweit.
Ich konnte mich vor Ort im Gespräch mit der Personalmanagerin Frau Marion Fischer, dem Ausbildungsleiter Herrn Simon, dem Lehrausbilder Herrn Mittelstaedt und drei Auszubildenden von dem innovativen Ausbildungskonzept der KSB überzeugen. Zentral für die Ausbildung bei KSB ist vor allem die menschliche Komponente wie Herr Simon und Frau Fischer unterstrichen. Frau Fischer brachte es auf den Satz: „Der Mensch ist unser wichtigstes Gut.“
Die handelnden Personen bei KSB investieren sehr viel eigenes Geld und Kapazitäten für ihre Ausbildungssparte. Das ist nicht selbstverständlich und auch nicht einfach auf andere Betriebe übertragbar. Herr Simon brachte das auf den Punkt: „Meckern hilft nicht, wir wollen anpacken und dafür machen wir einiges.“
Es gehe ihnen vordergründig darum die richtige Stelle für die richtige Person zu finden. Dazu gehöre es jeden Auszubildenden bei vorhergehenden Praktika kennenzulernen, individuell zu unterstützen und zu fördern. So erhalten auch einige Auszubildende die Chance, neue Erfahrungen in Irland, Indien oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten bei einer Auslandsausbildung zu machen.
Die besondere Beziehung zwischen Unternehmen, Auszubildenden und Ausbildern war bei meinem Besuch spürbar und zeigte sich auch in dem Stolz Teil von KSB zu sein, den die Auszubildenden ausdrückten. Sehr beeindruckt hat mich auch der Einsatz der Ausbildungssparte vor Ort in unserer Stadt. So gibt es verschiedene Austauschprogramme mit Auszubildenden des Riebeck-Stifts. Die soziale Verantwortung, die hier spürbar wird, ist ein großartiges Beispiel und etwas auf das wir in unserer Stadt zurecht stolz sein dürfen.
Gegen Ende des Gesprächs sprachen wir über die bestehenden Programme des Landes die Praktika im Handwerk für Praktikantinnen und Praktikanten entlohnen und welche Möglichkeiten bestehen diese Entlohnung auch auf die klassischen IHK-Berufe auszuweiten. Zudem warb Herr Simon sehr deutlich auch für die Steigerung der Anerkennung und stärkere Betrachtung von Berufsschulen. Die Auszubildenden beschäftigen unter anderem die steigenden Kosten für den Führerschein. Gerade Auszubildende aus ländlichen Regionen sind auf ein Auto angewiesen und die gestiegenen Kosten sind für junge Menschen von einem Ausbildungsgehalt kaum zu finanzieren. Auch wenn das Land hier wenig Gestaltungsräume hat, ist es wichtig, dass wir bei allen Debatten um Wehrpflicht und die Attraktivität der Bundeswehr, die mit kostenlosen Führerscheinen wirbt, die Auszubildenden nicht vergessen.
Vielen Dank für den sehr eindrücklichen Besuch!