Frisch zurück aus dem Sommerurlaub war ich gestern Abend zu Besuch beim Stadtsportbund Halle. Als Dachverband für die Sportvereine der Stadt Halle vertritt er über 40.000 Mitglieder in 202 Vereinen und unterstützt diese in wirtschaftlichen und kommunalpolitischen Fragen.

In den letzten Jahren konnten die halleschen Sportvereine an Mitgliederzahlen zulegen, unter anderem durch Marketingkampagnen des Sportbundes. Das ist natürlich eine erfreuliche Entwicklung – aber die vielen neuen Mitglieder benötigen natürlich auch geeignete Sportstätten, von denen es leider zu wenige gibt. Hinzu kommt noch die oftmals veraltete Infrastruktur, so sind die allermeisten Sanitärtrakte noch zu DDR-Zeiten gebaut worden und in entsprechendem Zustand. Um hier Neubauten und Sanierungen voranzutreiben, sind Stadt und Land gleichermaßen gefragt – gut, dass die SPD-Fraktion Stadt Halle in dieser Legislaturperiode einen Schwerpunkt auf die Sportförderung in Halle gelegt hat!

Im traditionsreichen Steintor-Varieté hat sich in den letzten Jahren so einiges getan. Über vier Millionen Euro wurden hier investiert, davon auch 1,2 Millionen Euro Förderung durch das Land. Gut angelegtes Geld wie ich finde!

Denn neben der Sanierung der Fassade gibt es im hinteren Teil des Gebäudes einen komplett neuen Anbau samt Dachterrasse. Hier können nun neue Veranstaltungsformate durchgeführt werden, beispielsweise Kleinkunst und klassische Konzerte. Auch die Passage zwischen Steintor und Steintorcampus der Uni Halle ist im Zuge der Umbaumaßnahmen entstanden, stellt die Verbindung zwischen Campus und dem namensgebenden Platz erst her und trägt entscheidend zur Qualität des neu entwickelten Areals bei.

Mit ca. 150.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr ist das Steintor-Varieté aus der Kultur- und Veranstaltungslandschaft unserer Stadt nicht wegzudenken. 1200 Menschen kann der voll bestuhlte Hauptsaal fassen und die 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für einen reibungslosen Betrieb. Durch die Um- und Neubauten hat sich das Varieté auch fit gemacht für die Zukunft – vielen Dank an Geschäftsführer Rudenz Schramm für die umfangreiche Führung und das anschließende Gespräch!

Seit 2002 gilt in Deutschland – wie übrigens in 10 anderen Staaten der Europäische Union auch – die Buchpreisbindung. Ein wichtiges Gesetz, was für ein breites Angebot und eine große Zahl von Verkaufsstellen sorgt.

Ich bin ein großer Fan von kleinen, inhabergeführten Buchhandlungen. Hier kann man sich persönlich beraten lassen oder einfach mal in Ruhe schmökern. So wie bei Jacobi & Müller e.K in Halle. Seit über 20 Jahren zentral im Harz gelegen, findet man hier eine Auswahl von besonderen Büchern aller Genres. Und wenn das gewünschte Buch nicht vorhanden ist, kann man es sich innerhalb eines Tages in die Buchhandlung oder nach Hause bestellen lassen – was will man mehr?

Im Gespräch mit Inhaber Raimund Müller kam vor allem das Gutachten der Monopolkommission zur Abschaffung der Buchpreisbindung vom letzten Monat zur Sprache. Eine Entscheidung die ich absolut nicht nachvollziehen kann! Hier muss die Politik unbedingt ein Zeichen setzen, dass man das Gutachten zwar zur Kenntnis genommen hat, aber an der Preisbindung festgehalten werden muss.

Existenzgründung, Migration und Integration sind die drei Säulen des Projekts „EMI“, was Migrantinnen und Migranten bei ihrer Existenzgründung begleitet. Seit 2014 in Magdeburg aktiv und gefördert durch das Land und den Europäischen Sozialfonds, ist das Projekt seit heute auch bei uns in Halle. Auf der heutigen Kick-Off-Veranstaltung EMI Kick-Off in Halle in der Theatrale wurde das Projekt den zahlreich erschienenen Gästen im Detail vorgestellt.

Ich freue mich wirklich sehr, dass wir EMI bei uns willkommen heißen können. Durch solche Gründungen verwirklichen Menschen nicht nur ihre persönlichen Träume und leisten einen Beitrag zur Wirtschaft Sachsen-Anhalts – es ist auch gelebte Integration!

Zu Besuch bei Prof. Dr. Simm in der Uniklinik Halle. Er beschäftigt sich seit Jahren mit dem Altern und versucht herauszufinden, was man tun kann, damit wir länger gesund altern. Ein wirklich spannender Besuch!

Zu guter letzt durfte ich noch mein biologisches Alter testen lassen. Das macht die erstaunliche Maschine möglich, die zwischen uns im Bild zu sehen ist. Heraus kam, dass mein biologisches Alter ein bisschen höher ist, als meine Geburtsurkunde sagt – aber nichts was man mit mehr Bewegung und gesünderem Essen nicht wieder hinkriegt! 

Ihr erinnert euch vielleicht: Bei der Eröffnung der Ausstellung „70 Jahre Israel“ im Ratshof Anfang Mai durfte ich ein kurzes Grußwort halten. Leider blieb im Anschluss keine Zeit, die ausgestellten Objekte und Informationstafeln gebührend anzuschauen. Da die Ausstellung heute endet, habe ich gestern noch die Chance ergriffen.

Übrigens: Wer noch keine Gelegenheit hatte vorbeizuschauen, kann das heute noch tun. Die Finissage findet auch heute statt, ab 17 Uhr im Ratshof.

Auf dem Rückweg vom Krankenhaus habe ich noch einen kurzen Abstecher in das Blumengeschäft „Blumenfee“ gemacht und damit meine heutige „Tour de Mittelstand“ beendet. Die junge Besitzerin hat sich erst vor einem guten Jahr mit ihrem Laden im Steinweg selbstständig gemacht. Ein Besuch lohnt sich!

Das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle Saale kenne ich sehr gut. Hier wurden meine beiden Töchter geboren und ich wohne quasi um die Ecke. Bei meinem heutigen Besuch und dem ausführlichen Gespräch mit Geschäftsführer, Pflegedirektorin und Chefarzt habe ich es aber noch besser kennengelernt. Das Haus hat über 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und stellt 630 Betten zur Verfügung. Was mir hier besonders gut gefällt: Durch die kirchliche Trägerschaft stehen noch andere Ziele im Vordergrund als die Gewinnmaximierung.

Großes Thema war natürlich die Situation der Pflege (-ausbildung). Hier konnte ich gute Nachrichten überbringen: Das Schulgeld für Pflegeberufe wird in Sachsen-Anhalt schon zum Schuljahr 18/19 abgeschafft werden! Für die Attraktivität der Berufe ist das ein erster wichtiger Schritt. Denn klar ist, dass der Bedarf an Pflegekräften derzeit viel größer als das Angebot ist.

Vielen Dank für das offene Gespräch und die Einladung!

Im Anschluss ging es zur Hal-securi GmbH, einer Sicherheitsfirma mit Sitz in der Delitzscher Straße. Das Unternehmen beschäftigt bundesweit 200 Mitarbeiter in den verschiedensten Bereichen, wie Objekt- und Wachschutz, aber auch Detektivarbeiten im Einzelhandel. Im Gespräch mit Geschäftsführer Jens Kaiser stellte sich schnell heraus, dass auch in der Sicherheitsbranche die Gewinnung von qualifiziertem Personal eine der größten Herausforderungen darstellt.

Der Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft. Doch wie sieht die Perspektive vor Ort aus? Was treibt die Gewerbetreibenden um? Davon mache ich mir heute ein Bild in ganz verschiedenen Betrieben in Halle. Erste Station: Harzer Blasenwurst. Das Unternehmen von Sebastian Drexler stellt Fleisch- und Wurstwaren her, betreibt 15 Filialen in Halle und Umgebung und beschäftigt knapp 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zur Sprache kamen unter anderem der große bürokratische Aufwand, der gerade Mittelständlern Probleme bereitet. Außerdem eine Problematik die mir immer wieder begegnet: Die Suche nach qualifizierten Auszubildenden und Mitarbeitern.