Jeder und jede von uns muss sich irgendwann die Frage stellen, auf welche Art und Weise wir im Alter versorgt werden möchten. Angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung steht unsere Gesellschaft vor gewaltigen Herausforderungen. Wer soll später einmal die Pflege von uns allen übernehmen?
Und schon jetzt gibt es viele Baustellen in der Pflege. Mein Besuch beim Lebensdank Pflegedienst Halle hat mir das wieder deutlich gezeigt. Im Gespräch mit Frau Bischof, der dortigen Chefin, habe ich unschöne Dinge zu hören bekommen. Ob es die Krankenkassen sind, die sich weigern, von Ärzten verordnete Leistungen zu bezahlen, die willkürliche Vergabe von Pflegegraden durch den Medizinischen Dienst, die schlechte Bezahlung der Pflegerinnen und Pfleger oder einfach nur das miserable Ansehen des Berufsstands: Es muss sich dringend etwas ändern.
Zum Glück, muss man da fast sagen, gibt es so unglaublich engagierte Menschen wie Frau Bischof, die die Lücken im System auffangen. Die ca. 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem Pflegedienst arbeiten gerne dort, was sicher auch an den familienfreundlichen Schichtdiensten liegt. So hat sie auch keine Probleme Personal zu finden, anders als viele andere Pflegedienste- und einrichtungen.
Dennoch ist es oft Unsinn, was man zu hören bekommt. Zum Beispiel darf eine ausgebildete Operationstechnische Assistentin oder ein Rettungsassistent nicht mal einfachste Aufgaben, wie das Wechseln eines Kompressionsstrumpfes, vornehmen und können nur als einfache Hilfskräfte angestellt werden.
Hier muss dringend nachgebessert werden. Die 8000 neuen Stellen für Pflegekräfte und die Übernahme der Ausbildungskosten, die die neue Bundesregierung ermöglichen will, dürfen aber nur der Anfang sein!