Zu Besuch bei Medinetz Halle/Saale e.V.. Der 2013 gegründete Verein hat es sich zum Ziel gemacht, Menschen ohne Krankenversicherung den Zugang zu medizinischer Versorgung zu ermöglichen. Obwohl der Anspruch ist, alle Menschen zu vermitteln, die Probleme haben Zugang zu unserem Gesundheitssystem zu bekommen, betrifft das Problem vor allem Migrantinnen und Migranten. Das kann die Asylbewerberin ohne Krankenkassenkarte sein, oder auch der EU-Bürger, der sich nicht sicher ist was für Leistungen in Deutschland von seiner Krankenkasse übernommen werden. Oftmals sind Sprachbarrieren ein Problem, eine professionelle Übersetzung zu den medizinischer Themen ist hier unerlässlich – das kann tatsächlich auch den Behandlungserfolg beeinflussen.
Das Medinetz bietet eine wöchentliche Sprechstunde an und kann auf ein Netzwerk von ca. 20 kooperierenden Arztpraxen und Krankenhäusern zurückgreifen. Jedes Jahr treten 60-70 Fälle auf, von denen einige schnell gelöst werden können, andere Patienten wiederum über Monate begleitet werden müssen.
Durch Förderung des Sozialministeriums konnte eine mehrsprachige Broschüre erstellt werden, die den Patienten schon bei der Erstuntersuchung in der Aufnahmestelle in Halberstadt übergeben werden soll. Vielen ist nämlich überhaupt nicht klar, wie das Gesundheitssystem in Deutschland funktioniert und welche Rechte sie als Patienten haben.. Leider klappt die Verteilung der Broschüre derzeit noch nicht optimal.
Klar ist: Die engagierten Ehrenamtlichen beim Medinetz füllen hier eine Lücke, die es eigentlich nicht geben sollte. In einem der reichsten Länder der Welt sollte eine medizinische Grundversorgung für die Menschen selbstverständlich sein.